Projekt
Wie lassen sich Prozesse und Produkte ästhetischen Gestaltens evaluieren? Welchen Beitrag können in diesem Zusammenhang die Beobachtungen, Beschreibungen und Bewertungen des eigenen Tuns durch Schülerinnen und Schüler leisten? Diesen Fragen widmet sich ein im Schnittfeld von Kunst und Wissenschaft verortetes Sparkling Science Projekt, das Schülerinnen und Schüler zweier Salzburger Schulen mit einem an der Universität Mozarteum verankerten Team aus Musikpädagogik und Musikwissenschaft zusammenführt.
Zum Anlass für kreatives Gestalten und wissenschaftliches Arbeiten wird für Schülerinnen und Schüler des BORG Gastein und des Oberstufenrealgymnasiums Oberndorf die Errichtung von Text-Bild-Klang-Installationen zum Thema „Stille Nacht“. Bunt und vielschichtig sind die Legenden, die sich um das heute in unzähligen Bearbeitungen erklingende Lied ranken. Entkontextualisierungen haben die intentionale Bindung des Liedes an das Weihnachtsfest teilweise vergessen und dieses mehr und mehr auch zum Bestandteil eines zeitlich immer früher einsetzenden Weihnachtsgeschäfts verkommen lassen. Dennoch ist davon auszugehen, dass das Erklingen von „Stille Nacht“ in Christmetten rund um den Erdball in vielen (auch jungen) Menschen noch immer – zumindest in Spuren – jene Ergriffenheit und Berührtheit erahnen lässt, die der Gesang Joseph Mohrs und Franz Xaver Grubers am Heiligen Abend des Jahres 1818 in der Oberndorfer Kirche hervorgerufen hat.
Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit verschiedenen Themengebieten rund um das Lied, beispielsweise mit dessen Entstehungsgeschichte, Legenden, Klischees und Umdichtungen, Ausstrahlung in andere Kunstgattungen, Originalität und Aktualität, aber auch mit der internationalen Verbreitung von „Stille Nacht“ und dem Geschäft, das mit dem Lied gemacht wird.
Projektziele
Die Evaluation des eigenen Handelns fordert Lernende heraus, ihre ästhetischen, personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen kritisch zu beobachten, zu beschreiben und zu analysieren. Selbstverantwortlichem Handeln wird somit nicht nur im künstlerisch-kreativen Gestalten, sondern auch in dessen kritischer Beurteilung, gestützt auf ein wissenschaftliches Methodenrepertoire, zentrale Bedeutung beigemessen.
Durch den kreativen Zugang junger Menschen werden neue Perspektiven in der Wahrnehmung von „Stille Nacht“ als zentralem Kulturgut verdeutlicht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf Basis der Umfragen der SchülerInnen werden darüber hinaus in punktueller Form neue Erkenntnisse die Rezeption des Liedes insbesondere durch Jugendliche betreffend erschlossen.
SchülerInnen sollen erkennen, dass sie in der gemeinsamen Planung und Durchführung eines im öffentlichen Raum verorteten Projekts (Ausstellung von Installationen) einen integralen Beitrag zum kulturellen Leben ihres unmittelbaren Umfelds leisten können.
Das Projekt soll darüber hinaus in einem fächerübergreifenden Zugang die Freude Jugendlicher an kreativem, eigenverantwortlichem Gestalten fördern.